Sagenhafte Literatur im Schloss
Nicht nur, dass er seine neuen Sagen aus der alten Stadt Steyr gekonnt vortrug, Kurt Daucher ist im wahrsten Sinn des Wortes ein meisterhafter Erzähler. So begeisterte er am 7. Februar im Schloss St. Peter in der Au das Publikum nicht nur mit seinen Sagen, die er zur Stadt Steyr erfunden hat, sondern brachte die Menschen mit seiner lebendigen Erzählkunst zum Schmunzeln und Lachen.
In seiner Einführung verstand Kurt Daucher es, die Zuhörerschaft auf humorvolle Weise in seinen Bann zu ziehen. So erklärte er, weshalb sein erstes Sagenbuch „Am Nabel der Welt“ 25 Jahre bis zur Veröffentlichung warten musste. „Am seidenen Faden“, sein zweites Buch mit neuen Sagen aus der alten Stadt Steyr hingegen innerhalb eines Jahres zwischen den Buchdeckeln Platz gefunden hatte. Ganz nebenbei erfüllen die Geschichten von Kurt Daucher auch einen Bildungsauftrag, erfährt man doch zum Beispiel, dass der Ursprung der vielen Schallschutzwände in Österreich in einem Sägewerk in Steyr zu finden sei und, wie es sich für eine Sage gehört, der Teufel bei dieser Erfindung seine Hand im Spiel gehabt habe.
Schließlich beendete der erfindungsreiche Autor seine humorvolle Darbietung mit einer theaterreif vorgetragenen Ballade, die eindrucksvoll erklärte, wie es zur Aufzeichnung der neuen Sagen aus der alten Stadt Steyr gekommen war.
Ein gelungener Abend bei „Literatur im Schloss“ in St. Peter in der Au, in deren Rahmen bis Mai noch weitere drei Lesungen auf dem Plan stehen.