St. Peter/Au

Ein Wasserversorgungsnetz so lang wie ein Marathon

Innovative Lösung soll in St. Peter/Au schon bald Wasser und Internet für den ländlichen Raum sichern.

Die Marktgemeinde St. Peter/Au hat einen Informationsabend für interessierte Bürger rund um das Thema Wasserversorgung abgehalten. Ziel dieser Veranstaltung war es, dass in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Maria Neustift geplante Wasserprojekt und damit verbunden auch gleich die Mitverlegung eines Glasfasernetzes vorzustellen. Die Veranstaltung fand im Gasthaus Theurezbacher statt und war bereits die dritte ihrer Art, seit November 2023. Die Anzahl der Interessenten ist dabei stetig gestiegen, was das große Interesse und die Notwendigkeit eines solchen Vorhabens unterstreicht.

Bürgermeister Johannes Heuras betonte die Relevanz des Projekts mit den Worten: „Wir haben die einmalige Chance wahre Lebensadern im ländlichen Raum zu errichten. Und das gleich im doppelten Sinne. Sowohl die Wasser- als auch die Internetversorgung wird in Zukunft ein wichtiger Standortfaktor sein. Daher ist dieses Projekt aus meiner Sicht für die Zukunft so wichtig.“
Die geplante Wasserversorgung soll von Waidhofen/Ybbs bis über Maria Neustift nach St. Peter/Au führen und allein im Gemeindegebiet von St. Peter ein Leitungsnetz zu den 80 interessierten Liegenschaften von über 42 Kilometern umfassen. Quasi eine Marathonlänge an notwendigen Leitungen, damit die fast 80 Haushalte zukünftig durch diese Maßnahme mit Wasser versorgt werden könnten.

Planer Ing. Franz Schlager von der Firma IKW präsentierte im Rahmen der Veranstaltung ein detailliertes Konzept des Leitungsnetzes, welches in den vergangenen Monaten intensiv erarbeitet wurde. Das Konzept sieht eine genossenschaftliche Lösung vor, um die Wasserversorgung des ländlichen Raums langfristig zu sichern. Das Vorhaben sieht nicht nur die Wasserversorgung vor, sondern auch die gleichzeitige Errichtung eines Leerverrohrungssystems für superschnelles Glasfaserinternet, das in jedem Haus im ländlichen Raum zur Verfügung stehen soll.
Die Gesamtkosten des Projekts wurden auf rund 4,25 Millionen Euro netto geschätzt, wobei fast 70% der Kosten durch Bund, Land und Gemeinde getragen werden sollen. Der verbleibendende Teil muss unter den Interessenten genossenschaftlich aufgebracht werden.

„Wer selbst einmal in der Not war und kein Wasser hatte, der weiß, wie wichtig dieses Vorhaben ist. Daher setze ich mich auch so intensiv für dieses Großprojekt ein“, erklärte Hermann Stockinger, der Ortsvorsteher von St. Peter Dorf.
Die emotionale Verbindung zu diesem Projekt zeigt sich in den Aussagen der Gemeindefunktionäre, die sich in zahlreichen Vorgesprächen und
Abstimmungsterminen für die Realisierung eingesetzt haben. Vizebürgermeister Alois Seirlehner fügte hinzu: „Wir denken in Chancen und nicht in Gemeindegrenzen! Dank der Kooperation mit Waidhofen/Ybbs bzw. Maria Neustift eröffnet sich uns hier eine einmalige Möglichkeit. Danke auch an Bürgermeister Haider von Maria Neustift für seinen Weitblick und die Zusammenarbeit.“
Diese kooperative Herangehensweise ist entscheidend, um die Herausforderungen im ländlichen Raum erfolgreich anzugehen.

Die Informationsveranstaltung stieß auf reges Interesse, was sich in der hohen Anzahl der Teilnehmer widerspiegelte. Die Bürger hatten die Möglichkeit, Fragen zu stellen und sich über den Fortschritt des Projekts zu informieren. Dies zeigt das Engagement der Gemeinde, die Transparenz zu fördern und die Bevölkerung aktiv in den Prozess einzubeziehen.
Vierzehn Tage hat man sich nun Zeit gegeben, damit alle Interessenten mitteilen können, ob sie bei einer Genossenschaft zur Realisierung des Vorhabens dabei sein wollen. Fallen die Rückmeldungen entsprechend positiv aus, dann soll nach Möglichkeit noch im heurigen Jahr eine Genossenschaft gegründet und mit der Feinplanung des Projektes begonnen werden, damit im nächsten Jahr tatsächlich auch mit dem Bau der entsprechenden Leitungen gestartet werden kann.